Heute wollen wir uns auf den Weg machen und das Outback verlassen. Dabei müssen wir einen Umweg nach Cairns in Kauf nehmen, weil wir mit dem Renault nicht die "Dirty Roads" fahren wollen.
Donnerstag
23.08.18
Da
Katherine nicht so weit vom Lake Bennett entfernt ist, besuchen wir im
Litchfield National Park noch schnell die Wangi Falls. Wow, hier gefällt es uns
noch besser als bei den Florence Falls – und die waren schon super. Auch hier
bei den Wangi-Falls gibt es einen Natur-Pool, in dem man schwimmen kann, mit
Treppe zum bequemen Einstieg. Und vor dem Pool gibt es eine große Rasenfläche
mit viel Schatten und BBQ Grillstätten. Hier machen wir es uns erst einmal auf
unserer Picknick-Decke bequem. Das Wasser ist erfrischend kalt, genau richtig
für eine Abkühlung. Neben dem Wasserfall gibt es in ca. 1,5 m Höhe ein Loch im
Felsen, in dem sich ein kleiner Pool befindet, der aber so tief ist, dass man
nicht darin stehen kann. Cool. Und es schwimmen ziemlich große Fische hier rum.
Allerdings ist dies hier kein „Hidden Gem“ ... es ist gut besucht. Ich schwimme
ein paar Runden, wir trinken einen Kaffee vom benachbarten Kiosk und sehen uns
das Treiben an.
Auf
der Weiterfahrt halten wir noch einmal bei den Termite Mounds an und fragen
uns: Warum bauen die gerade hier so intensiv ihre Hügel ?
Dann
geht es weiter nach Katherine. Das Beagle Motor Inn ist ganz ok, ein typisches
Motel eben. Das Bad ist ziemlich klein und es gibt noch nicht mal eine
Möglichkeit, den Waschbeutel abzustellen. Das finde ich blöd. Da wir auf
unserer Reise durch Katherine mit dem Abschleppwagen schon gesehen haben, dass
es hier ein Red Rooster „Restaurant“ gibt, beschließen wir, das mal
auszuprobieren. Es ist hautsächlich ein Drive-In, daher ist der Innenbereich
spärlich. Wir bestellen uns jeder eine Chicken Mega Box mit einem Viertel
Hähnchen. Ich bekomme aber einen Burger und muss erst noch eine Weile Koste
beim Essen zusehen, bevor meine Bestellung korrigiert wird. War ganz ok für n
Fast-Food.
Jetzt
haben wir also schon McDonalds, KFC, Red Rooster und Dominos ausprobiert. Es
fehlen noch Hungry Jacks und Pizza Hut, mal sehen, wann wir das schaffen. Auf
dem Weg vom Motel zu Red Rooster begegnen wir einigen Aborigines, die aber
leider einen ziemlich „abgewrackten“ Eindruck machen und lautstark
untereinander pöbeln. Dabei fühlen wir uns nicht wirklich ängstlich, aber
irgendwie ziemlich unwohl und fehl am Platz – schade.
Freitag 24.08.18
Heute
wollen wir die Edith Falls besuchen. Auf der Fahrt von Darwin nach Katherine
sind wir gestern schon an der Abzweigung vorbeigekommen. Das bedeutet, dass wir
jetzt erst einmal wieder 40 km nach Norden fahren müssen. Aber was sind denn
hier (und für uns) schon 40 km ? NICHTS ! Leider ist der untere Natur-Pool
geschlossen, später erfahren wir, dass ein Camper seit 2 Tagen vermisst ist und
nun Polizei-Taucher in dem Pool nach ihm suchen 😳 Das ist nicht gut.
Der
obere Pool ist zum Schwimmen geöffnet, allerdings gelangt man nur zu Fuß über
einen 1 km langen und ziemlich steilen Trail dorthin. Puh und das bei 34 Grad.
Aber auch hier belohnt uns die Gegend für die Anstrengung. Der Wasserfall lässt
Wasser fallen und der Pool ist eine willkommene Erfrischung. Allerdings ist es
hier felsig und es gibt wenig Schattenplätze. Wir ergattern aber ein kleines
Plätzchen und machen es uns so weit wie möglich bequem. Auch in diesem Pool
scheint es im Felsen einen kleinen weiteren Pool zu geben. Da es hier nicht so
voll ist, will ich mir den mal ansehen. Gerade als ich aus dem Wasser klettern
will, sehe ich einen Lizard auf der Kante stehen, der ist bestimmt 50 cm lang.
Ich hab‘ mich so erschreckt 😱, dass ich fast rückwärts wieder ins Wasser geplumpst wäre.
Er lässt sich auch nicht durch Nassspritzen vertreiben. Mist, also muss ich
auch hier aufgeben.
Für
den Rückweg zum Auto entscheiden wir uns für den Weiterverlauf des Trails – wir
folgen also dem Loop – und kommen zu einem Lookout, von dem aus wir den
eigentlichen Edith Falls super sehen können. Der ist quasi auf der Rückseite des
Natur-Pools.
Der
Rückweg ist auch wieder anstrengend, die Steinstufen sind teilweise ganz schön
hoch und die Sonne brennt. Als wir am Parkplatz ankommen, gönnen wir uns erst
einmal ein Eis, bevor wir uns wieder auf den Rückweg nach Katherine machen.
Abends
essen wir im Motel Restaurant. Wir sitzen draußen und es gibt kaum Insekten,
die uns nerven. Das Essen ist auch erstaunlich gut und die Temperatur liegt bei
angenehmen 21 Grad. Ein schöner Tagesabschluss.
Samstag 25.08.18
Der
Wecker geht um 7:15 Uhr. Um 8:00 Uhr müssen wir los in den Nitmiluk
Nationalpark. Dort wollen wir die „Timeless Land 3 Gorges Tour“ mitmachen: Eine
4-stündige Bootstour durch die Katherine Schluchten. Wir sind eine recht
überschaubare Gruppe, das ist schön. Zweimal müssen wir aussteigen und über
Felsbrocken zum nächsten Boot gehen, weil der Wasserspiegel jetzt in der Dry
Season so niedrig ist. In der Wet Season ist der Wasserstand bis zu 6 Meter höher,
dann kann man die Tour durch die 3 Schluchten in einem Boot ohne Umsteigen
machen. Das kann ich mir kaum vorstellen, dass das Wasser dann so hoch ist –
Wahnsinn ! Die Fahrt durch die Schluchten ist beeindruckend, das gefällt uns gut.
Auf der Rückfahrt haben wir Gelegenheit zu baden. Das Wasser ist ganz klar und
erfrischend. Es ist ein schöner Vormittag.
![]() |
| auch hier ist das Wasser zu nass für Koste |
Zurück
im Motel machen wir erst einmal ein Nickerchen, bis es ein bisschen kühler
geworden ist. Heute wollen wir bei McDonald ein Chicken Wrap essen, auf dem Weg
dorthin sehen wir aber, dass es auf einem Fußballfeld eine Veranstaltung gibt.
Das ist so eine Art Night Market wie in Darwin, nur viel kleiner. Aber es gibt
Stände mit Handwerkskunst, Fressbuden und Live-Musik. Also holen wir uns hier
etwas zu essen und lauschen der Musik. Koste probiert eine japanische Massage
aus, die ist eher so wie unsere medizinische Massage zuhause.
Sonntag 26.08.18
Weiter
geht es Richtung Ostküste. Die nächsten Etappen werden erst mal wieder dröge. Durch
das „Middle of no-where“ – 1. Station: Tennant Creek. Die Bewertungen bei den einschlägigen
Internet-Seiten sind verherrend: Pöbelnde Einheimische, schlechte Unterkünfte
und unfreundliche Leute. Puh ! Wenn es eine Alternative gäbe, würden wir die
nehmen, aber bis dorthin sind 680 km und danach kommt auch erst mal wieder 700
km nichts. Also Augen zu und durch, wir machen uns auf das Schlimmste gefasst.
Auf
der Fahrt auf dem Stuart Highway sehen wir wieder einige „angezogene“
Termitenhügel.
Wir
fragen uns, ob das einen tieferen Sinn hat, oder ob einfach nur irgendwann
irgendjemand damit angefangen hat und jetzt kopiert wird. Wie auch immer, auf
dieser eintönigen Strecke ist es eine willkommene Ablenkung.
Das
Motel, das wir uns ausgesucht haben, ist ganz in Ordnung. Das Zimmer ist recht
groß, alles sauber und ordentlich. Auch der junge Mann an der Rezeption ist
nett.
Weil
wir so lange im Auto gesessen haben und auch schon ewig die 10.000 Schritte
nicht mehr geschafft haben, beschließen wir, einen kleinen Spaziergang zu
machen. Hier ist es ziemlich ruhig, die Geschäfte haben geschlossen und es ist
auch so kaum jemand auf der Straße. Also auch kein Gepöbel, da sind wir froh.
Also alles gar nicht so schlimm, wie im Internet beschrieben.
Es
ist heute Vollmond
Weiter
passiert nicht viel, wir essen im Hotel-Restaurant und gehen zeitig ins Bett,
morgen ist es ja auch wieder eine lange Fahrt. 😴
Montag 27.08.18
Das
Ziel ist heute Mount Isa. 670 km durch die Einöde.
Wir
haben uns vorgenommen, zu tanken, wenn die Hälfte des Tankinhaltes verbraucht
ist. Kurz vorher halten wir dann schon mal Ausschau nach der nächsten
Tankstelle. Aber heute kommt keine Tankstelle. Die Tanknadel sinkt immer weiter
ab, aber die bewohnten Stellen am Highway Rand haben schon rote Schilder
aufgestellt „SORRY – NO FUEL“. So langsam bekommen wir Panik. Wir schalten die
Klimaanlage aus und fahren nur noch 90 km/h, um Sprit zu sparen. Ich überlege
mir schon, wieviel Wasser wir noch dabei haben und wie lange es wohl dauern
würde, bis der RACV uns hier im Nichts erreicht. Das ist irgendwie kein schönes
Gefühl. Aber wir haben Glück und mit den letzten Tropfen Sprit erreichen die
nächste endlich auftauchende Tankstelle in einem verschlafenden Nest. PUH !
Weil
wir doch relativ früh ankommen, besuchen wir noch den Lake Moondarra. Hier
könnte man auch gut einen Nachmittag mit Picknick und Schwimmen verbringen.
Die
Unterkunft in Mount Isa ist ganz gut, zwei große Räume und eine kleine Terrasse
nach hinten in den Garten. Wir essen für je 11 $ ein recht gutes Steak im
Overlanders und gehen dann ins Bett.
Jetzt sind wir in Queensland und zeitlich wieder
10 Stunden vor Deutschland.
Dienstag 28.08.18
Nächstes
Ziel ist Townsville. 905 km – 10 Stunden Fahrt. Gut, dass wir uns regelmäßig
abwechseln können. Unterwegs müssen wir 2x Tanken.
Als
wir im Madison Plaza einchecken, wundern wir uns über das Zimmer. Es sieht gar
nicht so aus, wie in der Booking.com-Bestätigung. Viel kleiner. Wir fragen an
der Rezeption noch mal nach. Ja, das Foto gehört nicht zu dem gebuchten Zimmer.
Wir haben ein „Executive Queen Room“ mit 28 m2 gebucht, das Foto ist von einem
„Executive King Room“ mit 55 m2. Wir haben einen ollen Teppichboden, dass
Zimmer auf dem Foto hat Fliesen… Da richte ich mich zu meiner vollen Größe auf
und artikuliere so gut wie möglich meinen Unmut 🤬 Wer mich kennt, kann
sich das sicher bildlich vorstellen 🤣 Heute Abend kann die Mitarbeiterin an der Rezeption aber
nichts mehr machen. Sie macht eine „Note“ für die Tagesschicht und wir sollen
morgen noch mal nachfragen. Wir wollen ja zwei Nächte bleiben. Ehrlicherweise
muss man zugeben, dass das aktuelle Zimmer für den Preis von 90 $ / Nacht mit
Frühstück und kostenlosem Parken eh schon ein Schnapper ist.
Mittwoch 29.08.18
Bevor
wir im angrenzenden Cafe mit dem Voucher des Hotels frühstücken, fragen wir an
der Rezeption noch mal nach, ob es was Neues bzgl. des falschen Zimmers gibt.
Auch die Mitarbeiterin erklärt uns, was wir schon am gestrigen Abend gehört
haben. Und ich erkläre ihr noch mal, dass wir das Zimmer nach dem Foto
ausgewählt haben und unbedingt Fliesen statt Teppichboden haben wollen. „Hotel
room carpets are disgusting !“. Sie will die Managerin fragen, die ist aber
gerade in einem Meeting.
Das
Frühstück in dem Cafe ist ganz gut, für je 23 $ können wir bestellen, was wir
möchten.
Nach
dem Frühstück erklärt uns sie Mitarbeiterin an der Rezeption, dass das „Executive
King Room“ belegt ist. Sie können uns nur noch die Family Suite anbieten. Wir
schauen uns die Suite an und „erklären uns einverstanden“, hierher umzuziehen.
Manchmal muss man auch Glück haben. Die Suite ist gefliest und hat ein
Schlafzimmer und einen großen Wohnraum mit noch mal 2 Betten und zwei Sesseln.
Die Toilette ist getrennt von der Dusche. Geht !
![]() |
| Wohnzimmer |
Hier
an der Ostküste dagegen ist es ein anderes Gefühl. Hier ist wieder Leben und
wir sind mittendrin.
Da
wir gestern ja den ganzen Tag im Auto gesessen haben, wollen wir uns heute ein
bisschen bewegen. Es sind 26 Grad und es weht ein angenehmes Lüftchen. Wir
gehen zu „The Strand“ und laufen die Promenade lang. Uns geht das Herz auf:
Sonne, Strand, Meer, Palmen, angenehme Temperaturen.
Wir
schaffen fast 20.000 Schritte
Abends
essen wir beim familienbetriebenen Italiener in der Nähe des Hotels Pizza am
offenen Fenster. Herrlich !
Donnerstag 30.08.18
Weiter
geht es nach Cairns. Dort wollen wir zwei Wochen bleiben. Koste holt schon mal
den Wagen vom Parkplatz einen Block entfernt und parkt in der Ladezone vor dem
Hotel. Wir holen die Sachen aus der Suite und beladen den Wagen. Dabei stellen
wir fest, dass wir hinten links einen Platten haben 🤨 Koste muss auf dem Weg
vom Parkplatz zum Hotel in einen Nagel gefahren sein 🤬😖😲.
Gut,
dass wir das volle Programm „Total Care“ beim RACV gebucht haben. Also rufen
wir dort an und schon 20 Minuten später ist einer da und wechselt uns den
Reifen. Aber der Ersatzreifen ist nur für kurze Strecken geeignet und sollte so
schnell wie möglich ausgetauscht werden. Außerdem darf man damit max. 80 km/h
fahren und der RACV-Typ rät uns, damit nicht nach Cairns zu fahren: das würde
die anderen Verkehrsteilnehmer auf dem Weg dorthin doch erheblich „annoyen“ …
Aber ganz in der Nähe vom Hotel ist ein Reifenhändler, der auch wechselt. Na
was für ein Glück. Also nix wie hin – wir kaufen gleich zwei neue Reifen inkl.
Auswuchten und Montage. Beim Wechseln der Reifen stellt der Typ fest, dass die
Reifen vorne auch „durch“ sind. Kein Problem, dann kaufen wir eben noch mal
zwei. Kommt alles auf die August-Rechnung, die ist eh schon total aus dem Ruder
gelaufen. Zum Glück sind passende Reifen vorrätig und wir können für den
Wechsel „zwischengeschoben“ werden.
Mit
2 Stunden Verspätung geht es nun los Richtung Cairns.
Unterwegs
halten wir noch mal zu einem kurzen Spaziergang und Picknick am Little Crystal
Creek an. Der führt auch wenig Wasser, aber das was kommt ist verdammt klar und
eiskalt. Von den Felsen aus, halte ich kurz mal die Füße ins Wasser. Super.

Bei
der weiteren Fahrt nach Cairns und Trinity Beach ist es erstaunlich, wie sich
die Umgebung vom Outback unterscheidet. Alles ist viel grüner, die Berge sind
bewaldet und es gibt jede Menge Zuckerrohr-Plantagen. Es ist auch viel mehr
Verkehr unterwegs, aber noch nicht so, dass man sich im Weg ist.
Wir
kommen erst im Dunkeln im Apartment-Komplex an. Wie es da aussieht, dass
erzähle ich dann im nächsten Post 😀. Hier in Cairns/Trinity Beach wollen wir 14 Tage bleiben.
Nachtrag:
Der vermisste Camper vom Edith Falls wurde
immer noch nicht gefunden. Jetzt wurde die offizielle Suche eingestellt. Was da
wohl passiert sein mag - es ist irgendwie gruselig.
























Ich muss mir langsam mal eine Karte von Australien besorgen, um noch mit euch Schritt halten zu können!��
AntwortenLöschenHab ich das richtig verstanden? Britta, du schwimmst mit Krokodilen, traust dich aber nicht an dem Piepmatz vorbei Ich sag jetzt mal nix … ������