Donnerstag, 1. November 2018

1.Teil Neuseeland: Nordinsel 15.10 - 01.11

Montag 15.10.18

Wir haben prima im Gästezimmer von Lydia und George geschlafen. Als wir aufstehen, sind die beiden schon zur Arbeit. Wir machen uns Frühstück und setzen uns mit Siggy (dem Hund) auf die Terrasse. Anschließend packen wir unsere Sachen für Neuseeland zusammen und der Rest wird im Wagen verstaut. Gegen 13:30 Uhr kommt George, um uns netterweise zum Bahnhof zu bringen. Dabei will er erst mit unserem Wagen fahren – aber das geht nicht, weil die Sachen, die wir nicht mit nach Neuseeland nehmen wollen, nun großzügig im Auto verteilt sind. Um das Neuseeland-Zeug dort auch noch unterbringen zu können, müssten wir noch mal komplett umpacken … 🤭 Also nehmen wir seinen UTE !

Am Bahnhof laden wir unsere OPAL-Karten auf, die wir uns bei unserem Urlaub 2016 besorgt hatten. Das klappt ganz gut und die Fahrt ist bequem. In Sydney Central müssen wir einmal umsteigen. Nach zwei Stunden kommen wir am Flughafen an. Hier muss der Fluggast alles eigenständig machen: für den Check-In am Automaten muss man nur den Reisepass scannen, dann kommen die Board-Karten und die Schnipsel für die Koffer raus. Für die Gepäckaufgabe muss man den Koffer auf das Band stellen und die Gepäck-Schnippel scannen lassen. Aber Achtung: Dafür ist es wichtig, dass man die Schnipsel auch an die richtige Stelle am Koffer anbringt. Wir haben natürlich eine ungünstige Stelle gewählt (an den oberen Griff – besser ist der seitliche !), so dass der Apparat erst mal geglüht hat, bis er den Barcode erfassen konnte 😬.

Bis hierher klappt also alles gut. Dann aber wird das Boarding immer wieder verschoben, weil es „technical issues“ gibt. 😲 Das stärkt nicht gerade das Vertrauen … Später wird erklärt, dass 3 Toiletten defekt sind und die Techniker dran arbeiten … Dann wird gesagt, wir können nicht auf diese Toiletten gehen, solange das Flugzeug nicht die Reiseflughöhe erreicht hat. Wir sollen jetzt noch mal schnell im Flughafen gehen … 🤨

Mit 2 Stunden Verspätung fliegen wir also endlich los. Die Zeit im Flugzeug selbst vergeht ziemlich schnell, es gibt iPads für jeden Sitz und jede Menge Filme zur Auswahl. Da sollte für jeden etwas dabei sein.


Wir müssen auch eine Einreise-Karte ausfüllen und angeben, was wir denn alles so dabeihaben. Da wir in Australien öfter mal die Serie „Border Security“ gesehen haben, sind wir ein bisschen verunsichert. Wenn man hier falsche Angaben macht, dann verstehen die an der Grenze gar keinen Spaß und machen einen richtig zur Schnecke. Und teuer kann es auch noch werden 😨. Bei „Plants or Plant Products“ wissen wir nicht genau, ob wir „ja“ oder „nein“ ankreuzen sollen. Wir haben Teebeutel und Kaffee-Einzelpäckchen dabei. Und bei „Articles with soil attached“ müssen wir „ja“ ankreuzen, denn wir sind ja in Australien viel gewandert. Bei der Custom-Kontrolle werden dann auch tatsächlich unsere Schuhe inspiziert. Zum Glück klebt kein übermäßiger Dreck dran, so dass wir durchgelassen werden. Auch Tee und Kaffee dürfen wir behalten.

Vom Auckland Flughafen werden wir mit dem Hotel-Shuttle abgeholt. Wir übernachten erst noch eine Nacht in Airport-Nähe, da wir um diese Uhrzeit den Leihwagen nicht mehr abholen können. Um 2 Uhr sind wir endlich im Hotel. Puh, jetzt sind wir auch echt kaputt.


https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32718504
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Auckland_airport_international_terminal.jpg

Nun sind wir 11 Stunden vor Euch. Wenn wir noch ein bisschen weiter nach Osten reisen, dann kommen wir an die Datumsgrenze und landen im Gestern 🤣

http://www.llloved.de/die-faszination-der-datumsgrenze-oder-warum-nicht-mal-die-erde-drehen/



Dienstag 16.10.18

Eigentlich wollten wir im Hotel frühstücken. Aber weil es gestern so spät geworden ist, stellen wir den Wecker nach dem ersten Klingeln noch mal weiter … Wir nutzen wieder den Hotel-Shuttle, um zum Airport zu gelangen und dann den Shuttle von ACE, um zu deren Mietwagen-Abholstation gefahren zu werden. Und alles mit unseren beiden fast 30 kg Koffern, den beiden relativ schweren Rucksäcken und Kostes Schnarch-Gerät 🙄.

Das Auto, das wir bekommen, ist nicht mehr das jüngste.116.000 km sind schon runter und das merkt man beim Fahren. Aber es ist groß genug.


Wir fahren erst einmal zu unserer Airbnb-Unterkunft und checken ein. Derek ist sehr nett und gibt uns auch jede Menge Tipps. Einer ist, dass wir am besten mit dem Zug nach Auckland CBD fahren. Denn das Parken in der Innenstadt ist sehr teuer und gegen Nachmittag/frühen Abend wird es sehr voll auf den Straßen. Ok, das nehmen wir uns zu Herzen und fahren mit dem Zug.


In Auckland angekommen, suchen wir zunächst mal einen Vodafone Laden auf, um uns eine Neuseeland-SIM-Karte zu besorgen. Anschließend gehen wir zum Sky Tower und fahren in den 51 Stock ! Dort gibt es in 186 m Höhe ein Observation Deck mit großen Fenstern und auch ein paar Glasbodenplatten. Ich finde das toll, aber Koste fühlt sich nicht so wohl 😨.


Fotografiert ohne Runtersehen 😄 – aber immerhin


Im 60. Stock gibt es noch das Sky Deck in 220 m Höhe. Da muss ich alleine hin, während Koste im 50. Stock im Sky Cafe schon mal einen Kaffee trinkt. Die Aussicht ist ziemlich cool, auch wenn das Wetter nicht soooo gut ist.

Vom Sky Tower kann man auch einen Sky-Jump machen. Dabei wird man an einem Seil vom 53. Stock (194 m Höhe) runtergeschubst und landet unten auf einer Plattform. Das Seil ist an zwei seitlichen Stahlstreben befestigt, also ist es eigentlich gar kein freier Fall 😏 aber Mut braucht man trotzdem dafür.

unbekannte Person
Irgendwie ist die Zeit schnell vergangen. Wir schlendern noch ein bisschen durch die Straßen von Auckland, aber irgendwie reißt uns das nicht vom Hocker. Vielleicht, weil das Wetter nicht so toll ist. Es macht bestimmt viel aus, dass die Sonne nicht scheint. Und uns fällt auf, dass es viele Obdachlose und Bettler gibt. Das macht ein bisschen betrübt.


Hilfe, ich werde verfolgt …
Wir fahren mit dem Zug wieder zurück nach Swanson und anschließend einkaufen. Wir müssen uns ja wieder völlig neu mit allem Notwendigen eindecken 😉.

Mittwoch 17.10.18

Endlich mal wieder ausschlafen ! Nach dem Frühstück fahren wir an die Westküste zum Mercer Bay Loop Walk. Hier kann man an den höchsten Klippen in der Region Auckland wandern und hat einen großartigen Blick über die Küste. Es ist bewölkt und ziemlich windig und der schmale Track geht auf und ab durch den Wald. Die Flora ist hier irgendwie anders als in Australien. Die Bäume sind nicht so hoch, dafür ist alles aber insgesamt viel dichter bewachsen und unterhalb der Baumwipfel sind Moose, Farne und Gräser. Das macht das Ganze so schön grün.





Als wir an die Klippen kommen, ist es tatsächlich ein atemberaubender Blick über die Felsen, aufs Meer und zurück ins Landesinnere. WOW !




te kawerau a maki - Hinerangi
 
Hier sind die Straßen recht eng und kurvig, rechts und links gibt es hohe Wände mit Pflanzen. Da macht das Autofahren Spaß, auch wenn man nicht so schnell voran kommt.

Nächster Stopp ist der Karekare Falls und der gleichnamige Strand. Der Sand am Strand ist schwarz, das ist total ungewohnt, aber er ist ganz weich.







Zu guter Letzt fahren wir noch zum Bethells Beach. Hier wurden damals einige Szenen zu „Xena – Die Kriegerprinzessin“ (1995 bis 2001) gedreht. Die Serie haben wir damals angesehen (wir hatten ja nicht anderes …) Ist irgendwie lustig, da am Strand zu stehen und sich die Dreharbeiten vorzustellen.




Und schon ist der Tag rum.

Donnerstag 18.10.18

Heute geht es weiter nach Paihia. Wir bringen das Apartment in Ordnung und packen unsere Plörren ins Auto. Bevor wir abdüsen, verabschieden wir uns von Derek, unserem Gastgeber. Dabei erfahren wir, dass er vor 30 Jahren aus den Niederlanden gekommen ist. Hat zuhause alles verkauft und wollte weit weg ein „anderes Leben“ führen. Hm, ich schätze, er ist so alt wie wir, das bedeutet, dass er damals nicht viel älter als 20-25 Jahre war. Was war das wohl für ein Leben bis dahin in den Niederlanden 🤣 ?

Wir fahren nicht auf direktem Wege nach Paihia, sondern über Dargaville. Dort in der Nähe im Waipoua Forest steht Tāne Mahuta, der größte und älteste neuseeländischer Kauri-Baum. Er wird auf bis zu 2500 Jahre als geschätzt und ist fast 50 m hoch.


Es regnet zwar, als wir dort ankommen, aber der Weg vom Parkplatz zum Baum ist nur kurz und so beschließen wir, uns dieses „Urgestein“ anzusehen. Hier in Neuseeland gibt es gerade die Kauri Dieback Krankheit in den Wäldern, daher soll man seine Schuhe vor und nach dem Waldbesuch säubern und desinfizieren.

Beim Baum steht eine Rangerin und fragt uns gleich, ob sie ein Foto von uns mit Baum machen soll. Na klar, mit dem Handy. Und dann stellt sie das Teil ganz lässig auf (senkrechtes) Panorama und nimmt uns auf. Das hat sie also nicht zum ersten Mal gemacht.🤣


Und dann erzählt sie uns ein bisschen über den Baum und das drumherum und mir fällt wieder auf, dass auch sie so enthusiastisch ist, wie die Ranger in Australien. Coole Sache.

Wir fahren weiter Richtung Paihia und treffen auf diese schöne Bucht.


Und unterwegs fällt uns immer wieder auf, wie grün es hier ist. WOW.



Nach dem Einchecken fahren wir noch in den Nachbarort KeriKeri und kaufen für die nächsten Tage ein. Ich kaufe mir eine Flasche Wein und muss mich an der Kasse ausweisen (unter 18 gibt es keinen Alkohol 🤗). Als der junge Mann an der Kasse sieht, dass wir aus Deutschland kommen, spricht er uns auf Deutsch an. Er lernt die Sprache gerade über einen Online-Kurs, weil er sie so toll findet … 😳 Das hab‘ ich von jemandem, dessen Muttersprache Englisch ist, auch noch nicht gehört. Den Satzaufbau findet er recht schwierig …

In Paihia bleiben wir 3 Tage.

Übrigens: auch hier kommt Weihnachten viel zu früh in die Geschäfte:


Freitag 19.10.18

Das heutige Ziel ist der Norden der Nordinsel.


Leider ist Cape Reinga mit seinem bekannten Leuchtturm „nur“ der nördlichste, noch zugängliche Punkt Neuseelands. Etwa 30 Kilometer weiter östlich markieren die Surville Cliffs am North Cape den echten nördlichsten Punkt Neuseelands. Egal ! In Cape Reinga trifft das Tasmanische Meer auf den Pazifik ! Das ist ein „Must See“. Die Fahrt dorthin dauert über zwei Stunden, aber heute ist auch der Weg das Ziel. Anfangs ist es bewölkt, aber so langsam kommt die Sonne raus.
Genau hier treffen die beiden Meere aufeinander !
 

Einen Leuchtturm gibt es natürlich auch

Auf der Fahrt retten wir ein junges Mädchen aus einer misslichen Lage. Sie steht mit ihrem Wagen in einer Parkbucht am Straßenrand und winkt uns zu. Eigentlich hätte ich beim Vorbeifahren nett zurück gewunken 🤣, aber diesmal halten wir an. Sie steht schon seit einer Stunde dort und der Wagen springt nicht mehr an. „I can’t even turn the key“. Aha ! Das hört sich doch nach eingerastetem Lenkradschloss aus ! Und tatsächlich: ein bisschen geruckelt und schon springt der Wagen an … Na, da ist sie aber froh !

Auf der Fahrt sehen wir jede Menge Kühe (in allen Farben und bunt), Schafe, Emus, Truthähne, Pferde, Esel und natürlich Vögel. Ach ja, und ein paar andere Menschen und Autos, aber die halten sich in Grenzen.




Für Celina

Nach dem berauschenden Eindruck dieses Nordabschnittes fahren wir zu den Giant Te Paki Sand Dunes. Ok, so eine Sanddüne haben wir ja auch schon in Westaustralien besucht. Aber diese hier scheinen noch größer zu sein. Der Aufstieg ist echt mühsam, weil wir ja immer so tief einsinken. Und als wir an der (vermeintlichen) Spitze ankommen, stellen wir fest, dass dies nur eine Zwischenanhöhe ist und die Düne dahinter noch weiter ansteigt. Puh !


Und dann sehen wir uns noch den 90 Mile Beach an der Westküste im Norden der Nordinsel an. Ich frage Koste so ganz nebenbei, warum der Ninety Mile Beach wohl so heißt. 🤔 Und er guckt mich mal wieder ganz mitleidig an … „Na warum wohl ?“ und ich kann förmlich sehen, wie er innerlich zusammenbricht über diese blöde Frage !

Aber Achtung:
„Der Name Ninety Mile Beach ist irreführend – tatsächlich ist er nur 88 Kilometer (55 Meilen) lang. Der Grund für seinen Namen ist unbekannt. (wikipedia)“
HAH !

Hm, der Sand und die Wellen sind schon beeindruckend, aber ähnlich wie in Australien.




Daher bleiben wir nicht allzu lange hier, sondern machen uns wieder auf den Rückweg und genießen lieber die Landschaft rechts und links der Straße. Leider kommt der tolle Eindruck gar nicht so rüber in den Fotos.



Um 19:00 Uhr sind wir wieder im Apartment – das war ein langer, aber schöner Tag.

Samstag 20.10.18

Wir haben für den Nachmittag eine Bootstour im Bay of Island gebucht. Deshalb können wir erst einmal ausschlafen und in Ruhe frühstücken. Dann fahren wir zum Haruru Falls in der Nähe von Paihia, der auch schon mal New Zealand’s Niagara Falls genannt wird. Koste kann darüber nur müde lächeln. Ich kann dazu nichts sagen, ich war ja noch nicht in Kanada bzw. an den Niagara-Fällen 🤬 Aber bei dem Vergleich geht es wohl eher um die Form – nicht um die Höhe und Masse.


Das Wetter ist heute prima, die Sonne scheint und es sind 20 Grad. So lässt es sich aushalten.

Wir fahren weiter nach Kawakawa. Dort gibt es eine öffentliche Toilette, die von Friedensreich Hundertwasser gestaltet wurde. Verrückt, oder ? Der Kerl lebte von 1973 bis 2000 in diesem Ort hier in Neuseeland. Wenn das mal die 1 Mio € Frage bei Günter Jauch wird … Jetzt wissen wir Bescheid.





Ansonsten ist der Ort (und das Örtchen) eher unspektakulär. Also begeben wir uns auf den Weg nach Paihia zum Pier.



Das Boot ist ziemlich voll – 190 Leute sind an Bord. Aber die Tour ist trotzdem toll. Die Bucht hat ca. 144 Inseln und wir fahren kreuz und quer zwischen den größten hindurch.




Unterwegs treffen wir auf eine Gruppe Delfine, die um das Boot herumschwimmen. Und wir sehen einen Schwarm Fische an der Wasseroberfläche.


Am Ende der Bucht am Cape Brett Peninsula gibt es ein „Hole in the Rock“, das ist das Ziel dieser Cruise. Es ist beeindruckend, als wir mit dem Boot davorstehen. Der Kapitän fragt uns, wer denn möchte, dass wir mit dem Boot durchfahren. Alle jubeln 🤗. Dann fragt er, wer denn glaubt, dass wir da durchpassen … Der Jubel ist schon geringer 🤔

Es passt, aber viel Spielraum ist nicht. Coole Sache !

https://www.dolphincruises.co.nz/bay-of-islands-cruises/hole-in-the-rock-dolphin-cruise/




Sonntag 21.10.18

Der heutige Tag besteht hauptsächlich aus Fahren. Wir wollen von Pakaraka nach Cambridge fahren, das sind über 400 km und über 5 Stunden Fahrt. Einen kleinen Zwischenstopp machen wir noch an den Whangarei Falls, ansonsten sind wir hauptsächlich auf dem Motorway unterwegs.


Da wir erst um 11:00 Uhr aus Pakaraka losgekommen sind, sind wir auch erst nach 18:00 Uhr in Cambridge. Unterwegs fällt uns auf, dass es ziemlich viele tote Tiere auf der Straße oder am Straßenrand gibt. Die sind aber wesentlich kleiner als in Australien. Es sind neben Vögeln hauptsächlich Opossums und so eine Art Frettchen/Mader. Die armen kleinen possierlichen Tierchen 😥. Aber hier sind sie eher eine Plage, denn sie fressen u.a. auch das Nationaltier: den Kiwi. Des einen Freud, des anderen Leid…

Die Unterkunft ist gut und Marisa und David sind sehr nett. Später erfahren wir, dass David SAP-Basisbetreuer in seiner Firma ist. Die Welt ist kein. Hier in Neuseeland scheinen viele Firmen SAP zu nutzen, vor allem Krankenhäuser und Banken. AHA ! Vielleicht wird das ja doch noch ein zukünftiges Arbeitsziel 🤔 – aber was macht Koste dann ? 😋

Wir gehen noch schnell einkaufen – leider haben wir alle Milchprodukte in der letzten Unterkunft gelassen – Shit !


Montag 22.10.18

Heute geht es nach Mittelerde ins Auenland ! Wir besuchen das Hobbiton Movie Set. Auf der Fahrt dorthin sieht es schon aus wie in Mittelerde – viele grüne Hügel. Am Movie-Set geht es allerdings eher zu wie im Taubenschlag. Es gibt nur geführte 2-stündige Touren zu Fuß und die starten alle 10 Minuten. Entsprechend voll ist es auch an den einzelnen Schauplätzen. Trotzdem ist es eine lustige Angelegenheit, vor den Türen der Häuschen zu stehen und vom Guide Hinweise zu bekommen, an welchen Stellen welche Szenen gedreht wurden und was alles so Fake ist.

Z.B. gibt es immer zwei verschiedene Größen an Häuschen. Die großen sind für die Hobbit-Szenen, damit die Darsteller kleiner wirken. Die kleinen Häuschen sind für Gandalf, damit er größer wirkt. Ganz schön tricky !




Dann gibt es den Partybaum, an dem Bilbo Beutlin seinen 111. Geburtstag feiert:


Alles ist bilderbuch- oder hobbitmäßig gepflegt und in Szene gesetzt. 






Dienstag 23.10.18

Hier in der Gegend gibt es Höhlen (Waitomo Caves), in denen Glühwürmchen leben. Die wollen wir uns heute ansehen. Leider ist es auch hier wieder ziemlich voll und man darf in der Höhle keine Fotos machen. Wie doof ist das denn ? 😡

Es werden immer Gruppen mit ca. 30 Leuten mit einem Guide in die Höhle gelassen. Zuerst sehen wir einige Stalagmiten und Stalaktiten, die sind ganz nett, aber nicht so beeindruckend. Wer als Kind schon mal in der Atta-Höhle in Attendorn war (z.B. bei einem Schulausflug in das Schullandheim Rhode 😏), den reißt das hier nicht vom Hocker.

Cooler sind da schon die Höhlen-Bereiche, in denen es tatsächlich kein/kaum Licht gibt. Hier leuchten tausende und abertausende Glühwürmchen an der Höhlendecke. Das macht was her. Wir fahren mit einem Boot auf dem Fluss, der durch die Höhle führt und müssen ganz leise sein, damit sich die Viecher nicht erschrecken und „ausgehen“. Das mit dem Leise-Sein gelingt nicht allen Teilnehmern … Wie gesagt, leider darf man nicht fotografieren, daher hier mal ein Bild aus dem Internet. So sieht es tatsächlich aus:

http://wordpress.mrreid.org/2008/05/05/waitomo-glowworm-cave/

Auf dem Weg zu den Höhlen sind wir durch Otorohanga gefahren und haben gesehen, dass es dort ein Kiwi-Haus gibt, in dem man – ja ganz genau – Kiwi Vögel beobachten kann. Da diese Tierchen nachtaktiv und scheu sind, gehen wir davon aus, dass wir wohl keinen dieser Vögel in freier Wildbahn zu Gesicht bekommen werden. 😐 Dann doch wenigstens hier. Es gibt zwei Gebäude, in denen Nacht simuliert wird, damit die Kiwis ein bisschen aktiv werden. Leider ist es aber dadurch dort so dunkel, dass man gar nichts sehen kann. Ziemlich blöd. Wir bleiben eine ganze Weile in dem Häuschen und glauben dann zumindest einen Kiwi zu sehen, der im Gehege auf und ab läuft. Brauner Kiwi in der Nacht … 🙄 Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie viel da zu sehen ist. Mist. Die übrigen Vögel in der Anlage interessieren uns nicht so sehr und wir wollen ja auch noch nach Raglan an den Strand. Also rauschen wir durch die restliche Anlage und machen uns dann weiter auf den Weg.

Als wir uns abends die Foto ansehen, die Koste halb-blind im Kiwi-Haus gemacht hat, können wir es nicht glauben: auf dem Foto sind 3 Kiwis zu sehen 😳 Wie geht das denn ?


Die Raglan Beaches sind wieder nett anzusehen. Wasser, Wellen, Strand, Sonne – das geht immer ! Hier in Raglan gibt es drei Spots, die  die längsten linksbrechenden Wellen machen. Gut, jetzt bin ich kein Surfer und kann auch in diesem Bereich links nicht so ganz von rechts unterscheiden … aber dass die Wellen hier extrem lang sind, das erkenne auch ich. Und die einsamen Surfer da unten, sind auch lange unterwegs, wenn sie die richtige Welle erwischt haben. Das sieht schon cool aus. 🏄



Mittwoch 24.10.18

Wir müssen Cambridge verlassen und fahren zu unserer nächsten Unterkunft nach Ohope. Dabei kommen wir an Mount Maunganui vorbei, das ist ein Vorort von Tauranga, der sich gut für ein Päuschen eignet, weil er auch einen netten Strand hat. Hier hängen wir ein bisschen ab und sammeln ein paar Muscheln am Strand.


Donnerstag 25.10.18

Heute machen wir eine Tour nach White Island, der einzigen aktiven Vulkaninsel Neuseelands. Zunächst geht es mit dem Boot 1,5 Stunden mit recht hoher Geschwindigkeit raus aufs Meer. Die „Harten“, die sich auf das offene Oberdeck stellen, kommen bald auch runter zu uns 😛, weil es zu windig und nass ist. Bevor wir das Schlauchboot besteigen, um die Anlegestelle auf der Insel zu erreichen, bekommen wir eine Schwimmweste um, einen Helm und eine Atemmaske 😳.

An Land durften wir die Schwimmweste wieder ablegen … Dann sind wir losmarschiert und es ist irgendwie spannend aber auch ein bisschen gruselig. Uns wird eingetrichtert, dass wir unbedingt auf den Wegen bleiben müssen, denn bei den übrigen Flächen weiß man nie so genau, ob die trittfest sind oder einbrechen und dann heißen Wasser- bzw. schwefeligen Dampf freisetzen. 😱 Das möchten wir nicht ! Auf dem Weg durch die Schlucht zum Krater zischt und brodelt es ganz schön und an manchen Stellen stinkt es auch so nach Schwefel, dass man husten muss und tatsächlich diese Atemmaske aufsetzt. Wahnsinn. Die Oberfläche des Vulkans ist mit ausgeschiedenem hellgelbem Schwefel bedeckt. Das ist schon eine bizarre Landschaft - nicht schön, aber doch faszinierend. Und was für ein Kontrast zum grünen Festland. Man kann sich nicht vorstellen, dass hier mal Menschen gelebt haben, um den Schwefel abzubauen. Das war sicher kein angenehmes Leben.






Während des Rundgangs schmecken wir an zwei Stellen das vorbeilaufende Wasser. Verrückt, an der einen Stelle schmeckt es nach Eisen (wie Blut) und an der anderen wie Zitrone oder Essig. 🤔

Auf der Rückfahrt mit dem Schiff sind alle ziemlich erschöpft und nicken weg, obwohl der Rundgang gerade mal 1,5 Stunden gedauert hat.

Es gibt mehrere Webcams auf der Insel und eine hat uns auch tatsächlich erfasst 😏

https://www.geonet.org.nz/volcano/cameras/whiteislandcraterrim

Freitag 26.10.18

Wir verlassen Ohope und fahren weiter landeinwärts nach Turangi. Auf dem Weg zur Unterkunft machen wir am Kerosene Creek ein Picknick und ich gehe eine Runde baden. Ein natürliches heißes Bad mit Wasserfall mitten in der Natur hinter einem kleinen Wasserfall. Wie cool ist das denn ?

Leider ist das Wasser auch Schwefel-haltig und den Rest des Tages bis zur rettenden Dusche „stinke“ ich danach. Das ist nicht so schön.🤢

Weiter geht es zum Waiotapu Mud Pool, das sollen Schlammlöcher sein. Darunter können wir uns zuerst nichts vorstellen … Aber wenn man es gesehen hat …



Schaurig schön ekelig. Hier stinkt es auch, aber nicht so sehr wie es aussieht.

Der nächste Halt ist aber wieder was zum Hinschauen – ein Wasserfall: Der Huka-Falls des Waikato River ! Und egal, ob es geregnet hat oder nicht, der ist mächtig. 200.000 Liter Wasser pro Sekunde fließen da durch – wow ! Das ist nach meinem Geschmack ! 🤗



Die Unterkunft ist prima, eigentlich für 6 Personen ausgelegt. Wir haben also genug Platz und alles ist ordentlich und ganz gut ausgestattet.

Hier wollen wir 4 Tage bleiben und (für unsere Verhältnisse) Extrem-Wandern machen. Im Tongariro-Nationalpark gibt es tolle Wanderwege. Den „Tongariro Alpine Crossing“ als Tagestour trauen wir uns aber doch nicht zu, denn in den höheren Regionen liegt (noch) Schnee und dafür sind wir nicht ausgerüstet.


Samstag 27.10.18

Hm, die Wettervorhersage ist nicht berauschend. Es soll im Laufe des Tages heftig regnen und stürmen. Und auch für die nächsten Tage sieht es nicht so gut aus. Mist ! Nach dem Frühstück ist es zwar bewölkt, aber trocken. Also beschließen wir, zum Visitor Center zu fahren und mal zu fragen, was denn so machbar ist. Auch die Mitarbeiterin schüttelt bedauernd den Kopf, es ist für die nächste Zeit Regen angesagt. Sie nennt uns ein paar kleinere Wanderwege in der Nähe und rät uns, morgen noch mal den Wetterbericht zu prüfen. Wir machen uns trotzdem auf den Weg zum Tongariro River Trail, der ist eigentlich 15 km lang und dauert 2-3 Stunden, aber man kann auch eine Abkürzung über den Fluss nehmen, dann ist man 1 Stunde unterwegs. Der Weg ist aber nicht so besonders spannend und es ist gut, dass es die Abkürzung gibt, denn es fängt dann doch an zu regnen. Wir müssen über eine Hängebrücke gehen und die wackelt auch ziemlich.

Das wäre was für Björn gewesen 😂
Ok – also heute bleiben wir dann mal im Apartment. Wir müssen ja auch noch die Route der Südinsel genauer festlegen.


Übrigens: Wenn Ihr heute Nacht die Uhr zurückdreht, dann sind wir 12 Stunden auseinander. Verrückt ! Aber das lässt sich besser "rechnen". 👍 

Sonntag 28.10.18

Heute wollen wir im Tongariro Nationalpark wandern. Im Visitor Center sagt man uns aber, dass es wohl heute und in den nächsten Tagen viel regnen wird. Hm, auf viel Regen sind wir ja nicht richtig eingestellt. Regenjacke ist vorhanden, aber keine Regenhose. Aber aktuell sieht es ganz gut aus. Also beschließen wir als Kompromiss, den Taranaki Falls Walk im Mt Ruapehu zu gehen: 6,5 km in ca. 2,5 Stunden bis auf 1200 m Höhe. Es gibt einen Upper und einen Lower Track. Wenn man das ganze als Loop macht, geht man eh über beide Wege. Wir starten mit dem Upper Track, das bedeutet, es geht erst mal bergauf. Es bleibt bewölkt aber trocken. Die Aussicht auf den Nationalpark ist toll, auch wenn man die Bergspitzen nicht sehen kann, weil sie in den Wolken verschwinden. Es geht durch Heidelandschaften und Regenwald.




Auf halber Strecke belohnt uns der Taranaki Falls für die Anstrengung (na ja, so richtig anstrengend war es nicht)


Hier machen wir ein kleines Päuschen, genießen das Getöse des Wasserfalls und die Aussicht und stärken uns mit Obst, Möhren und Bierbeißern 😁. Dann geht es auf dem Lower Track weiter immer am Fluss entlang und wir finden auch noch einen weiteren kleineren Wasserfall.


Das Wetter bleibt gut. Mal Sonne, mal Wolken – aber trocken. Das ist doch perfekt. Nach gut 2,5 Stunden kommen wir wieder am Parkplatz an, haben fast 10.000 Schritte in einer tollen Umgebung gemacht. Abends gibt es Lachs im Speckmantel mit Salat. Was will man mehr ?


Montag 29.10.18

Der Wetterbericht sagt 100 % Regenwahrscheinlichkeit voraus – und hat Recht.


Als es ein bisschen aufklart, wagen wir die Fahrt nach Taupo. Dort soll es natürliche Thermal-Quellen geben, in deren Pools man kostenlos schwimmen kann. Als wir ankommen, regnet es aber wieder in Strömen, sodass es keinen Sinn macht, überhaupt auszusteigen. Mist. Wir fahren weiter zum Aratiatia Damm. Da werden mehrmals am Tag die Schleusen geöffnet und tausende Tonnen Wasser freigelassen. Als wir ankommen, ist aber tote Hose. Der Schleusenöffner hat Feierabend. 😢


als wir dort waren


aratiatia-dam.jpg (sonst)
https://media-cdn.tripadvisor.com/media/photo-s/10/67/09/bc/

Schließlich geben wir auf und fahren wieder zurück. An einer netten Stelle am Lake Taupo parken wir den Wagen und machen ein kleines In-Car-Picknick. Dann geht es wieder ins Apartment. Heute geht eben mal nichts. 😒

Aber die Natur freut sich – und der Farmer auch !


Dienstag 30.10.18

Heute geht es weiter nach Wellington. Dabei machen wir einen Abstecher nach Wanganui. Die Landschaft, durch die wir fahren, ist atemberaubend. Hinter jeder Kurve ein neues Boah ! Es regnet zwar immer mal wieder und die Sonne kommt selten raus, aber die Fahrt ist toll.




Auf den Bergwiesen werden gerade die Schafe zusammengetrieben. Das ist vielleicht ein Geblöke 😂


In Wanganui wollen wir mit dem Durie Hill Underground Elevator auf den Berg fahren … aber der Fahrstuhl ist (ohne weitere Informationen) geschlossen 😕. Also fahren wir mit dem Auto zum Gipfel und ich gehe noch die 176 Stufen im Hill Tower hoch, um die Aussicht zu genießen.


Unser Apartment liegt im Stadtteil Khandallah und von unserer kleinen Terrasse vor der Wohnungstür haben wir einen Super-Blick auf den Hafen von Wellington.


Leider ist es heute extrem stürmisch und regnerisch, so dass wir nicht draußen sitzen können.


Mittwoch 31.10.18

Wir machen uns heute etwas früher auf, um Wellington zu erkunden. Denn heute Nachmittag soll das Wetter wieder schlechter werden. Zuerst fahren wir zum Lookout auf Mount Victoria. Der Berg liegt auf der anderen Seite der Bucht. Also geht es erst mal bergab, dann durch die Stadt und wieder bergauf. Die Straßen sind ganz schön eng …


Als nächstes wollen wir mit der Cable Car fahren. Da man aber in der Innenstadt schlecht oder nur teuer parken kann, fahren wir zur anderen Endstation der Bahn im Stadtteil Kelburn. Hier kostet das Parken nur 2 NZ$ pro ½ Stunde 😲.


Auch von hier aus hat man einen schönen Überblick über die Gegend. Und auch hier ist Halloween.


In der Innenstadt schlendern wir ein bisschen durch die Gegend. In der Cuba Street trinken wir einen Kaffee und denken an unseren Kuba-Urlaub vor 1 Jahr.



An der Waterfront Promenade ist ein ziemlicher Tumult. Junge Mädchen springen voll bekleidet ins Wasser – was soll das ? 🤔😳


Da müssen wir doch mal nachfragen: Die Mädels sind jetzt in der 12. Klasse und müssen in der nächsten Klasse keine Schul-Uniform mehr tragen. Und das feiern sie, indem sie mit der Uniform ins Wasser springen ! Na dann – Viel Spaß ! Mir wär‘s ja ein bisschen zu kalt …

Wir fahren mit der Seilbahn wieder zum Auto zurück und machen uns auf den Weg zur Weta Cave. Hier wurden auch einige Szenen für „Herr der Ringe“ gedreht und die Requisiten hergestellt.


Man kann eine Workshop-Tour buchen, aber wir wollen uns nur das Mini-Museum ansehen. Dafür ist der Eintritt frei und man kann auch noch einen Dokumentarfilm über die Weta Company sehen. Den gucken wir uns auch an. Einlass ist alle ½ Stunde, während der Vorführung ist kein Einlass. Also warten wir. Als es endlich soweit ist, sind wir die einzigen in dem kleinen Raum, der für ca. 20 Leute ausgelegt ist. Das ist uns ja recht. Der Film ist auch echt interessant, bei wie vielen Filmproduktionen dieses Unternehmen mit gemacht hat und für die Requisiten oder Animationen zuständig war:


So nach 10 Minuten geht hinter uns doch die Eingangstür auf und jemand kommt rein und setzt sich genau hinter mich 🤨 Muss das sein ? Hier gibt es doch noch genug andere Plätze. Und dann fängt der hinter mir auch noch unanständig an zu „hecheln“. 😒 Ich lasse mir aber nichts anmerken … Nach einer Weile verschwindet der Typ neben uns hinter einem Vorhang. Ich sehe nur noch ein kleines Stück von seinem Rücken und denke: Hm, ganz schon abgewrackt. Als er wieder rauskommt, erschrecke ich kurz, aber dann wird mir alles klar 😁


Donnerstag 01.11.18

Heute verlassen wir die Nordinsel Neuseelands und machen uns auf den Weg nach Picton auf die Südinsel. Es hat schon die ganze Nacht gestürmt und auch am Morgen ist es furchtbar. Zum Glück können wir noch etwas länger im Apartment bleiben. Um 14:30 Uhr geht die Fähre. Die Nordinsel hat uns schon gut gefallen, auch wenn das Wetter nicht sooo gut war. Aber alle (echt ALLE) sagen ja, die Südinsel soll noch schöner sein ! Na, da sind wir sehr gespannt. Dort wollen wir bis zum 23.11. bleiben. Dann könnt Ihr hier wieder was von uns lesen 😊😘

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