Dienstag, 24. Juli 2018

Unsere 5. Etappe: Perth -> Broome



Freitag 13.7

Wir verlassen Cottesloe mit einer kleinen Träne im Auge.

Auf der Fahrt nach Geraldton machen wir einen Abstecher in den Nambung National Park und sehen uns The Pinnacles an: „Der Nambung-Nationalpark ist von einer für Westaustralien typischen Wüstenlandschaft geprägt, in der die Pinnacles, die vom Wetter geformten Felstürme, aus den gelben Sanddünen emporragen“ (www.australia.com). Das sieht schon bizarr aus, mitten in der Wüstenlandschaft stehen auf einmal jede Menge dieser Felsen rum.



Wir kommen spät in Geraldton an, es ist schon dunkel. Da wir nur eine Nacht bleiben, werden wir nicht viel über diese Stadt sagen können.
 

Samstag 14.7

Auf der Weiterfahrt nach Denham halten wir am Hamelin Pool an und machen einen kleinen Spaziergang über den angelegten Steg, um die Stromatolithen anzusehen. Das muss etwas Besonderes sein, aber uns erschließt sich das nicht so.

„Stromatolithen sind Ablagerungsgesteine von Kolonien aus Cyanobakterien. Sie zählen zu den ältesten Nachweisen für irdisches Leben; Stromatolithen lassen sich bis vor etwa 3,5 Milliarden Jahren nachweisen. Fast überall auf der Erde sind sie heute verschwunden und waren der Wissenschaft lange nur als Fossilien bekannt. Als die Kolonie im Hamelin Pool im Juni 1956 von Denhamer Geologen entdeckt wurde, war dies der erste Fund einer lebenden Kolonie durch die Wissenschaft“ (wikipedia) – na dann … Wir waren dort !



Bei der nächsten Station, dem Shell Beach, ist der Name Programm. Der ganze Strand besteht quasi aus kleinen Muscheln, Wahnsinn.


 
Die Unterkunft in Denham ist wieder mal untere Kategorie: dreckige Teppiche, Urinstein im Klo, lieblose und abgenutzte Einrichtung. Das Apartment hat 8 Betten in zwei Schlafzimmern, aber nur 7 Sessel und 4 Stühle am Esstisch – wie soll das gehen ? Auch Geschirr und Besteck sind gar nicht 8-fach vorhanden. Alle Lampen haben diese klassischen Neon-Röhren. Das einzig Gute ist, dass die Unterkunft direkt am Strand liegt. Hier bleiben wir zwei Nächte.

Der Supermarkt ist auch eher bescheiden im Angebot aber mit saftigen (Apotheker-)Preisen (liebe Grüße an Robert H. 😊).
 

Sonntag 15.7

Nach dem Frühstück fahren wir nach Monkey Mia auf die andere Seite der Halbinsel (25 KM). Hier kommen Delphine direkt an den Strand – Es gibt eine Fütterung am Morgen durch Ranger. Das ist schon strange: einerseits sind es wildlebende Delphine, andererseits kommen sie jeden Morgen am Strand vorbei und lassen sich füttern. Auch hier gilt: „Nur gucken – nicht anfassen.


 
Wir nehmen an einer Morgen-Cruise teil: Bunch of Animals. Na ja, ein Bunch war es nicht gerade: 1 Dugong, 1 Wasserschildkröte; mehrere Delphine – aber ein netter Ausflug ist es trotzdem, wir freuen uns über diese Fahrt.




Da wir auch noch die Sunset-Cruise gebucht haben (ist im Preis mit drin), hängen wir ein bisschen im Cafe am Strand ab, trinken einen Milch-Shake und lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen.


Bei der Sunset-Cruise sehen wir wieder ein paar Delphine, die neben unserem Boot herschwimmen, und natürlich den Sonnenuntergang – diese Fahrt ist auch nett. Aber wenn die Sonne weg ist, dann ist es auf einmal wieder verdammt kalt – brrr.
 

Montag 16.07

Heute ist ein reiner Fahrtag – 560 KM – zweimal getankt – einmal aufs Klo.

Was macht der Typ da ? In die Richtung, aus der er kommt, ist 200 KM nichts und in die Richtung, in die er fährt, ist auch 100 KM nichts 😳


Coral Bay ist ein reiner Badeort – einige Campingplätze, ein kleiner IGA-Supermarkt mit sehr beschränktem Angebot, Kajak-Verleih und so weiter. Und natürlich die Korallenriffe, auch hier ist der Name Programm.

Der Strand ist toll, das Wasser ist ganz klar und ziemlich flach und auch ohne zu schnorcheln kann man kleine Fische sehen.


Es scheinen in Western Australia Winterferien zu sein, denn es ist ziemlich voll. Hier bleiben wir zwei Nächte, müssen aber morgen wieder auschecken, weil wir dann eine andere Lodge bekommen.

Abends machen wir noch einen Spaziergang am Strand – wegen der 10.000 Schritte…



Dienstag 17.07

In den letzten Tagen Richtung Norden ist es endlich langsam wärmer geworden.

Wir können es kaum glauben, heute wird es richtig warm. Bis zum Mittag zeigt das Thermometer 29 Grad – hurra. Wir legen heute einen Strandtag ein. Ich gehe sogar einige Male ins Wasser. Das fühlt sich an wie Sommerferien …

 
 

Mittwoch 18.07

Heute ist wieder ein reiner Fahrtag – 530 KM.

Karratha liegt nicht direkt am Meer, aber ist endlich mal wieder eine etwas größere Stadt mit einem ordentlichen Einkaufszentrum mit Coles und Woolworth. Jetzt wird mir wieder bewusst, wie blöd ich das finde, wenn es nur ein beschränktes Angebot gibt und man keine Auswahl hat. Das ist aber ja nicht selbstverständlich. Wenn man im Nirgendwo wohnt, kann man sich das meistens nicht aussuchen. Wie gut wir es doch zuhause haben.

Wir kaufen für die nächsten 3 Tage ein und machen dann noch einen kleinen Spaziergang um den Park herum. Auf einer kleinen Anhöhe können wir das Meer in ca. 4 KM Entfernung sehen.


Donnerstag 19.07

Als wir gegen 10 Uhr aufwachen, sind es bereits 29 Grad und die Sonne scheint ohne Wolken. Puh, und schon lässt es sich nur noch im Schatten aushalten. Wir hängen ein bisschen an der Cabin ab, checken die Emails und surfen ein bisschen im Internet.

Ich frage mich, wo all die anderen Camper sind. Angeblich ist der Caravan Park ausgebucht, aber es ist gespenstig ruhig hier. Einen Strand gibt es in unmittelbarer Nähe nicht und am Pool ist auch niemand.

Gegen 15:00 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Spaziergang. Ganz in der Nähe gibt es den Yabur… Heritage Trail mit Wanderwegen unterschiedlicher Länge. Wir entscheiden uns für den Weg der mittleren Länge – 2,5 KM. Zunächst geht es ganz schön steil hinauf über einen Geröllweg, dann kommen wir am Lookout an und haben einen 360 Grad Panoramablick über Karratha. Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite eine Hügellandschaft.

 

Bevor wir wieder in den Caravan Park fahren, gehen wir noch den Waterfall Trail …

Wenn andere Leute zu diesem Wasserfall gehen, dann sieht das so aus:

Wenn wir zu diesem Wasserfall gehen, dann sieht der so aus:
😡👎😡👎


Freitag 20.07

Ok – der Winter scheint für uns vorbei zu sein. Heute werden es 33 Grad – wann haben wir uns noch mal über die Kälte beschwert ?

Zunächst waschen wir mal wieder eine Ladung Wäsche, die in kürzester Zeit auf der Leine trocknet. Wir müssen uns ein bisschen beeilen mit dem Abhängen, damit die T-Shirts nicht ausbleichen, bei der Sonnenstärke geht das ziemlich schnell.

Auch heute sind wir fast allein auf dem Platz. Inzwischen habe ich erfahren, dass hier einige der Cabins quasi als Wohnungen dauervermietet sind und dass einige der Minenarbeiter hier ihre Arbeits-Unterkunft haben. Die sind natürlich tagsüber aufe Arbeit.

Bis 15:00 Uhr hängen wir im Schatten ab, irgendwie vergeht die Zeit auch mit Rumdameln – Surfen im Internet, Chatten, Kaffee trinken.

Dann fahren wir nach Cossack, der ältesten Siedlerstadt, die heute eine Museumsstadt ist. Hier kann man an einigen Stationen sehen (oder auch nicht), wie das Leben damals so war. Na ja, wir haben 8.000 Schritte geschafft, aber so der Bringer ist es nicht. Der Strand und die Hafenzufahrt sind nett anzusehen und ein paar Kängurus haben wir auch wieder gesehen.

 

 
Ich frage mich allerdings, warum man nach Karratha kommt … Nach welchen Kriterien entscheiden die Leute, hier mit dem Caravan oder Wohnmobil das Lager aufschlagen ? Hier ist es ok, aber nicht besonders toll, kein direkter Zugang zum Meer und auch sonst nichts Besonderes.

Wir sind ja quasi auf der Durchreise und wollen alle 500-600 KM übernachten, damit wir nicht im Dunkeln fahren müssen. Aber 14 Tage würde ich hier nicht abhängen wollen.
 

Samstag 21.07

Und weiter geht es auf unserer Reise nach Broome. Unterwegs sehen wir jede Menge Road-Trains mit 4 Anhängern. Denen kommt man besser nicht in die Quere.

 

Auf der Fahrt springt uns ein aufgewirbeltes Steinchen gegen die Windschutzscheibe und wir haben unseren ersten Einschlag 😡. Vor dem Weiterverkauf am Ende unserer Reise werden wir das wohl reparieren lassen müssen. Bis dahin warten wir aber, es wird sicher nicht das letzte Steinchen gewesen sein …


Heute wird es grenzwertig. Dass das Pardoo Roadhouse nicht so dolle, aber dafür teuer ist, das haben wir im Internet schon herausgefunden. Aber auf dem Weg von Karratha nach Broome gibt es nichts anderes zum Übernachten. Und das weiß man hier auch. Unsere Cabin ist keine 9m2  groß mit einer winzigen Nasszelle und einem schmalen Fenster. Und das ist schon die beste Kategorie.

 

Vielen Dank für den Hinweis, dass das Besteck „clean“ ist
Beim Einchecken erklärt uns der Typ an der Rezeption, dass die Satelliten-Anlage ausgefallen ist und daher der Fernseher nicht funktioniert. Wir sind im Nirgendwo, über Optus haben wir keinen Handy-/Internet-Empfang und WiFi gibt es natürlich auch nicht. Das Hinterland des Roadhouses, auf dem die Cabins und Gemeinschafts-Duschen und -Toiletten stehen, ist so deprimierend, dass wir nicht wissen, ob wir lachen oder weinen sollen. Das hier ist die Voll-Katastrophe  !

Hier liegt nicht der Hund begraben, sondern das Känguru
Wir gehen früh schlafen und werden morgen so schnell wie möglich weiterziehen. Hoffentlich ist es in Broome schöner, da wollen wir 7 Tage bleiben. Momentan geht es uns nicht so gut …
 

Sonntag 22.07

Wir stehen früh auf, duschen, trinken einen Instant-Kaffee auf der Bettkante, packen das Auto, tanken und geben Gummi – bloß weg hier …

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